Freitag, 14. Dezember 2012

Zur Krippe her kommet ...

Momentan besichtige ich ja einige Krippen. Jahreszeitbedingt denken ganz viele dabei an Maria, Josef und das Jesuskindlein. Leider ist das Ganze viel pragmatischer: Wir suchen einen Krippenplatz. Vollzeit arbeiten zu Hause mit einem kleinen Würmchen geht nicht - noch nicht mal jetzt, wo der Kleine noch nicht soooo mobil ist und tatsächlich in der Lage ist, auch mal alleine auf seiner Krabbeldecke (welch irreführendes Wort!) zu spielen. Am liebsten spielt er übrigens mit den Wäscheschildchen seiner Stofftiere. Gut, dass ich nicht alle abgeschnitten habe!

Zurück zum Thema. Ich höre das ja ganz oft: Du arbeitest zu Hause - ist doch prima für die Kinderbetreuung. Aber, wie ich schon mal geschrieben habe und wie ich immer wieder betone: Nein, ist es nicht. Also muss nächstes Jahr ein Krippenplatz her. Schließlich sind auch meine Kunden schon ungeduldig und fragen nach, wann denn nun endgültig mit meinem Wiedereinstieg zu rechnen ist. Das freut mich einerseits, setzt mich aber zusätzlich unter Druck: Was ist, wenn ich im Frühjahr keinen Platz finde? Wann reißt der Geduldsfaden, wie weit ist es noch bis zur agentursindividuellen Schmerzgrenze, auf wie viel Verständnis kann ich bauen?

Also suchen wir - erst mal in der näheren Umgebung. Das heißt in unserem Fall: möglichst rechte Rheinseite. Wer die Stadt hier kennt, weiß, wie viel Spaß es macht, sich morgens ins Auto zu werfen und über die chronisch verstopften Rheinbrücken quer durch die Stadt zu fahren. Das Verkehrschaos ist schon bei strahlendem Sonnenschein perfekt - wenn dann noch einer von der Höhe kommt und Schnee auf dem Autodach hat, bricht der Verkehr komplett zusammen. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich besichtige also Krippen, wo man mich lässt. Das bedeutet, dass mir zwei Krippen schon gesagt haben, dass ich erst mal nicht vorbeikommen muss, weil in absehbarer Zeit nix frei wird, sie sich umstrukturieren etc. Immerhin stehen wir inzwischen schon auf vier Wartelisten, die fünfte liegt hier, fast fertig ausgefüllt - und dabei wird's wohl nicht bleiben. Es stehen noch ein paar Telefonate mit Kindergärten aus, die noch nicht über Krippenplätze für Einjährige verfügen - aber vielleicht macht es der Rechtsanspruch nächstes Jahr ja möglich.

Momentan kann ich mir bei allen vier Krippen vorstellen, das Würmchen dort anzumelden. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Die einen haben toll strukturierte Tagesabläufe und schöne Innenräume, dafür ist das Freigelände etwas kleiner. Die anderen haben ein riesiges Freigelände, dafür ist der Tagesablauf laxer und weniger geordnet. In der einen gibt es einen Erzieher (und nicht nur Erzieherinnen), die anderen haben dafür mehrere Schlafräume für den Mittagsschlaf, sodass es nicht so unruhig ist. Die eine ist hier im Stadteil und hat direkt einen Kindergarten angeschlossen (sodass die Suche in zwei Jahren nicht wieder losgeht), die andere hat Vollwertküche. Die eine hat ein zweisprachiges Konzept, ist dafür aber auch extrem teuer (und trotzdem überfüllt - da konnte ich mich bislang noch nicht mal für die Warteliste anmelden). In der einen hatte ich direkt einen guten Draht zur Leiterin, in der anderen ist eine ehemalige Schulkameradin im Elternvorstand.

Auch wenn ich mir alle bislang besichtigten Krippen vorstellen kann, habe ich natürlich meine Prioritätenliste. Vielleicht hat der Elternvorstand ja ein Wörtchen mitzureden ...